Weitere Niederlassungsmöglichkeiten für Ärzte und Psychotherapeuten
04.03.2020 Unter Vorsitz von Landrat Jens Marco Scherf traf sich am vergangenen Mittwoch zum 16. Mal die Arbeitsgruppe Gesundheitsversorgung der Gesundheitsregion plus Landkreis Miltenberg im Landratsamt. Neben den Ergebnissen der neuen Bedarfsplanungs-Richtlinie und dem Stand der haus- und kinderärztlichen Versorgung im Landkreis standen u.a. als neuer und weiterer Baustein des Konzepts „Main.Landarzt“ ein Famulaturprogramm für Medizinstudierende, die „Modellregion Odenwald“ und das Thema „Coronavirus“ auf der Agenda.
Adam Hofstätter von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns stellte dem Gremium die Ergebnisse der neuen Bedarfsplanungs-Richtlinie vor. Neben den bereits bekannten zwei neuen Kinderarztsitzen, für die die Gesundheitsregion plus seit ihrer Gründung im Jahre 2015 vehement gekämpft hat, gibt es für den Landkreis insgesamt auch noch zehn Niederlassungsmöglichkeiten für Hausärzte sowie viereinhalb für Psychotherapeuten. Auch bei anderen Facharztgruppen sind noch zusätzliche Niederlassungsmöglichkeiten entstanden. Für die neu geschaffenen Kinderarztsitze gibt es genügend Bewerber. Aufgrund des erforderlichen Auswahlverfahrens wird mit ihrer Besetzung allerdings nicht vor Oktober gerechnet. Im hausärztlichen Bereich wird sich aufgrund des fehlenden Nachwuchses trotz der neu geschaffenen Niederlassungsmöglichkeiten kurzfristig nichts ändern.
Lena Ullrich, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus, stellte das neue Famulaturprogramm der Gesundheitsregion plus für Medizinstudierende vor. Dieses wird im August dieses Jahres erstmals durchgeführt und bietet Medizinstudierenden die Möglichkeit, ihre Hausarzt- oder Klinikfamulatur – eingebettet in ein interessantes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm – im Landkreis Miltenberg zu absolvieren. Ziel ist es, dass auch auswärtige Medizinstudierende den Landkreis und seine vielfältigen Angebote und Möglichkeiten kennenlernen, um sie nach ihrem Studium für eine Weiterbildung und Niederlassung im Landkreis zu gewinnen.
Besprochen wurden auch die derzeit laufenden Gespräche zur Akademisierung der Hebammenausbildung zwischen der Berufsfachschule für Hebammen am Klinikum Aschaffenburg und der Technischen Hochschule Aschaffenburg. Ziel ist hier der Erhalt der Hebammenausbildung in Aschaffenburg und damit in der Region Bayerischer Untermain. Melanie Pani, Vorsitzende der Hebammenkreisgruppe Miltenberg, unterstrich deren Wichtigkeit und Bedeutung auch für die Hebammenversorgung im Landkreis Miltenberg. Sowohl die Gesundheitsregion plus als auch die Hebammenkreisgruppe sagten diesbezüglich ihre volle Unterstützung zu.
Bürgermeister Peter Schmitt aus Amorbach stellte als Vertreter der Odenwaldallianz das Konzept zur länderübergreifenden Kooperation „Modellregion Odenwald“ vor. Geplant ist eine Zusammenarbeit im Bereich der hausärztlichen und pflegerischen Versorgung.
Schließlich tauschten sich die Gremiumsmitglieder aus aktuellem Anlass auch noch über die bisherigen Maßnahmen und Vorbereitungen für das Auftreten von Coronavirus-Infektionen im Landkreis aus.
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