Die Referentin, Expertin für Finanzbildung und Gleichstellung, ermutigte zum positiven Geldbewusstsein und einer fairen partnerschaftlichen Finanzplanung. Sie thematisierte verschiedene Lebensphasen, die dazu führten, dass das Thema Finanzen oft hintenangestellt wird. Aufgrund struktureller Ursachen und Fehlanreize – beispielsweise mangelnde Kinderbetreuung oder die Wahl der Steuerklassen – seien es überwiegend Frauen, die zunächst in der „Teilzeitfalle“ und später in Altersarmut landen.
Im Mittelpunkt von Happels Ausführungen stand beispielsweise der sogenannte Gender Gap, die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern. Dies habe eine Rentenlücke, aber auch eine Lohnlücke zur Folge. Happel ermunterte aber auch zur klugen Geldanlage. Dabei könne man sein Geld, entsprechend den eigenen Wertvorstellungen, beispielsweise nach Nachhaltigkeitskriterien anlegen. Die Fachfrau appellierte, die finanzielle Selbstbestimmung nicht nur als persönliches Ziel zu sehen, sondern auch im Kontext von Gesellschaft. Dabei deckte sie auch verborgenen Kosten der Care-Arbeit auf – also der häufig von Frauen geleisteten Tätigkeiten wie Kinderbetreuung oder Pflege. Dies gehe von struktureller Diskriminierung bis hin zu veralteten Rollenbildern. Happel zeigte den Interessierten eine Fülle von Handlungsoptionen, um finanziell selbstbestimmt zu bleiben. Dies sei für die Gesundheit wichtig, da Geldsorgen und finanzielle Abhängigkeit eine Belastung für die mentale Gesundheit darstellen.
Ebenso wies sie darauf hin, dass es in der Gesellschaft Strömungen gibt, die der Gleichberechtigung entgegenstehen. Hierbei gehe es darum, sich weiter für die Gleichstellung von Frauen und Männern einzusetzen und auf bereits Erreichtem aufzubauen.
Der nächste Vortrag zum Thema Frauengesundheit findet am Montag, 10. März 2025, in Kooperation mit der Helios- Klinik Erlenbach zum Thema Endometriose statt. Der Landkreis wird auf die Veranstaltung rechtzeitig auf seiner Internetseite www.landkreis-miltenberg.de hinweisen.