Haupttagesordnungspunkt war das fertiggestellte Konzept zur Hausarztgewinnung für den Landkreis Miltenberg, das sich sowohl an Medizinstudierende als auch an junge Ärztinnen und Ärzte wendet. Lena Ullrich, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus, stellte kurz die von der Arbeitsgruppe erarbeiteten sechs Bausteine und die bisher bereits ergriffenen und umgesetzten Maßnahmen vor. Viel Lob und Anerkennung gab es für die im Zusammenhang damit erstellte neue Internetplattform www.main-landarzt.de, die übersichtlich und gebündelt wichtige Informationen und attraktive Angebote für beide Zielgruppen und für Kommunen bereithält.
Des Weiteren tauschte sich das Gremium über den aktuellen Stand der haus- und kinderärztlichen Versorgung, den ärztlichen Bereitschaftsdienst sowie die digitale Vernetzung im Landkreis Miltenberg aus.
Für Hausärztinnen und Hausärzte bestehen im Landkreis weiterhin fünf Niederlassungsmöglichkeiten. Nachdem rund 35 % der derzeit praktizierenden Hausärztinnen / Hausärzte bereits 60 Jahre und älter sind und damit in den nächsten Jahren ausscheiden werden, wird die Zahl der freien und unbesetzten Hausarztsitze noch weiter ansteigen, so dass hier alle Akteure des Gesundheitswesens gefordert sind und die Ausbildung, Förderung und Gewinnung von Nachwuchs unbedingt noch weiter forciert werden muss.
Bei den Kinderarztsitzen hat sich noch keine Änderung ergeben. Obwohl die kinderärztliche Versorgung weiterhin sehr angespannt und unzureichend ist, Eltern mit ihren Kindern trotz der speziell für den Landkreis Miltenberg eingerichteten telefonischen Kinderarzt-Hotline weiterhin keinen oder nur sehr schwer einen Kinderarzttermin erhalten und aktuell rund 57 % der Kinderärztinnen und -ärzte im Landkreis 60 Jahre und älter sind, ist die Anzahl der Kinderarztsitze immer noch nicht von derzeit 6,5 auf die von der Gesundheitsregion plus geforderte Anzahl von mindestens 7 angehoben worden. Hier besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf!
Beim ärztlichen Bereitschaftsdienst sowohl in der Bereitschaftspraxis im Krankenhaus Erlenbach als auch beim nächtlichen Fahrdienst bestand Konsens darin, dass bei beidem die Situation und Entwicklung weiterhin beobachtet und ggf. interveniert werden muss.
Zur digitalen Vernetzung gab es sehr unterschiedliche Informationen und Erfahrungen, auch wenn allen klar war, dass diese sehr wichtig ist und ohne sie jetzt bereits schon vieles nicht mehr geht.
Außerdem wurde der Ausbau der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung angeregt und beschlossen, beim nächsten Arbeitsgruppentreffen im Januar 2019 mit der Bearbeitung des vierten Handlungsfeldes, der integrierten Versorgung, zu beginnen.
Die Kinderarzt-Hotline für Eltern aus dem Landkreis Miltenberg, die keinen Kinderarzttermin erhalten, ist unter der Rufnummer 0921 7877 6555 024 wie folgt erreichbar: Montags, dienstags und donnerstags von 8.00 bis 17.00 Uhr sowie mittwochs und freitags von 8.00 bis 13.00 Uhr.