Integrierte Gesundheitsversorgung zielt auf eine stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen und Sektoren im Bereich des Gesundheitswesens wie Hausärzte, Fachärzte, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Apotheken, Heilmittelerbringer, Krankenkassen usw. ab und soll die Übergänge und Wechsel der Patienten von einem Leistungserbringer und Bereich zum anderen erleichtern und so problemlos wie möglich gestalten.
Das Gremium erarbeitete und diskutierte in drei Kleingruppen sehr ausführlich und intensiv, wo und welche Probleme es in der Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen und Sektoren sowie bei den Übergängen und Wechseln der Patienten von einem Leistungserbringer und Bereich zum anderen im Landkreis gibt. Des Weiteren stellte es bereits grundsätzlich fest, dass eine gute Kommunikation untereinander ein ganz wichtiger und elementarer Faktor für eine gute und gelingende intersektorale Zusammenarbeit und Patientenversorgung ist. Die Detailbearbeitung der einzelnen festgestellten Problembereiche/-felder ist für das nächste Treffen der Arbeitsgruppe Anfang April geplant.
Des Weiteren tauschten sich die Mitglieder wieder über den aktuellen Stand der haus- und kinderärztlichen Versorgung sowie des ärztlichen Bereitschaftsdienstes im Landkreis Miltenberg aus.
Lt. Herrn Hofstätter von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns ist es seit dem letzten Arbeitsgruppentreffen im Oktober 2018 bei der hausärztlichen Versorgung zu keinen wesentlichen Änderungen gekommen. Nach wie vor bestehen damit im Gesamtlandkreis für Hausärztinnen und Hausärzte weitere 5 ½ Niederlassungsmöglichkeiten, die es zu nutzen und zu besetzen gilt.
Auch bei der kinderärztlichen Versorgung hat sich noch keine Änderung ergeben. Diese ist mit den vorhandenen 6 ½ Kinderarztsitzen weiterhin sehr angespannt und unzureichend, so dass Eltern mit ihren Kindern trotz der speziell für den Landkreis Miltenberg eingerichteten telefonischen Kinderarzt-Hotline nach wie vor keinen oder nur sehr schwer einen Kinderarzttermin erhalten. Die Forderung der Gesundheitsregion plus auf Aufstockung der Anzahl der Kinderärzte auf mindestens 7 besteht deshalb weiterhin. Ob und ggf. wann das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorgelegte und z.Zt. das Gesetzgebungsverfahren durchlaufende Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) oder die inzwischen vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bis Juni 2019 angekündigte Vorlage der Neufassung der Bedarfsplanungsrichtlinie die erhoffte und unbedingt notwendige Verbesserung bringt, bleibt weiterhin spannend und abzuwarten.
In der Bereitschaftspraxis in Erlenbach wurden zwischenzeitlich im Wartebereich zusätzliche Sitzplätze geschaffen. Zum nächtlichen Fahrdienst gab es keine neuen Informationen.
Die Einrichtung eines eigenständigen kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes für die Region Bayerischer Untermain in Aschaffenburg ist nach Aussagen in der Arbeitsgruppe in die weite Ferne gerückt.
Und was gab es sonst noch:
- Karl Enk, Apotheker und studierter Medizinethiker aus Miltenberg, stellte dem Gremium das neu gegründete ambulante Ethikkomitee Untermain vor.
- Rudi Schuck, Unternehmer und Kreisrat aus Elsenfeld, wiederholte sein Angebot von der Dezembersitzung des Kreistages einer Informationstour durch den Landkreis Miltenberg für medizinstudierende. Hier wird der Austausch mit interessierten Ärzten gesucht.
- Lena Ullrich, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus, informierte über die Einrichtung einer Hebammenvermittlungszentrale und eines Hebammennotfalldienstes im Landkreis durch die Kreishebammenschaft.
- Landrat Jens Marco Scherf gab bekannt, dass er Ende Februar zu einem Runden Tisch zur Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege im Landkreis Miltenberg in das Landratsamt eingeladen habe.
Weitere Informationen zum Ethikkomitee unter www.Ethiknetz-Mainfranken.de und zur Gesundheitsregion plus Landkreis Miltenberg unter http://www.gesundheitsregion-plus-miltenberg.de