Die Gesundheitsregion plus sei zu einem großen Gesundheitsnetzwerk gewachsen und in allen Handlungsfeldern sehr aktiv, resümierte Geschäftsstellenleiterin Lena Ullrich am Mittwoch bei der neunten Sitzung des Gesundheitsforums der Gesundheitsregion plus Miltenberg unter Vorsitz von Landrat Jens Marco Scherf.
Dem hohen Engagement der Mitglieder sei es zu verdanken, dass 2018 viele Fortschritte gemacht und ein breites Spektrum an Handlungsfeldern bearbeitet werden konnten, sagte Ullrich im mittlerweile achten Fortschrittsbericht. Das Gesundheitsforum war sich einig, dass die Gesundheitsregion plus auch nach Ablauf der Projektlaufzeit Ende 2019 Vieles weiterführen und angehen müsse. Inzwischen gebe es positive Signale aus dem Gesundheitsministerium, dass – vorbehaltlich eines positiven Landtagsbeschlusses Mitte Mai 2019 – die Gesundheitsregionen plus weitere fünf Jahre gefördert werden können.
Im Bereich der Gesundheitsversorgung sei das Konzept „Main.Landarzt“ zur Hausarztgewinnung fertiggestellt worden. Dieses Projekt werde bereits umgesetzt. Die Website www.main-landarzt.de stelle für Medizinstudierende sowie junge Ärztinnen und Ärzte eine Plattform mit vielen Informationen und Angeboten rund um Studium, Weiterbildung, Niederlassung und Tätigkeit als Hausärztin / Hausarzt im Landkreis einschließlich Praktikums- und Stellenbörse bereit. Ullrich stellte eine neue Broschüre vor, die an den umliegenden Universitäten mit medizinischer Fakultät verteilt werden soll, um Studierende auf die Angebote und Möglichkeiten im Landkreis aufmerksam zu machen. Zudem fänden zum Kennenlernen und Austausch regelmäßige Treffen innerhalb des Weiterbildungsverbundes statt. Demnächst würden sechs junge Ärztinnen und Ärzte ihre Weiterbildung zum Allgemeinmediziner und zur Allgemeinmedizinerin im Weiterbildungsverbund absolvieren.
Trotz der von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns speziell für den Landkreis Miltenberg eingerichteten telefonischen Kinderarzt-Hotline war die nach wie vor unzureichende kinderärztliche Versorgung ein Thema. Hier ist weiter dringend eine Verbesserung erforderlich. Nachdem im neuen Terminservice- und Versorgungsgesetz, welches am 1. Mai 2019 in Kraft treten soll, die vorgesehene befristete Aufhebung der Zulassungsbeschränkung unter anderem für Kinderärzte nicht mehr enthalten ist, ruhen die Hoffnungen auf der neue Bedarfsplanungs-Richtlinie, die bis zum 1. Juli 2019 vorliegen muss.
Als neue Arbeitsgruppe haben sich im letzten Jahr die Heilmittelerbringer vernetzt. Sie arbeiten nun ebenfalls gemeinsam unter dem Dach der Gesundheitsregion plus.
Äußerst positiv bewertet wurden die neue Hebammenvermittlungszentrale und der Hebammennotfalldienst im Landkreis, die gemeinsam mit der Kreishebammenschaft entwickelt wurden und vom Freistaat Bayern sowie dem Landkreis gefördert werden.
Im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention sei laut Ullrich das Thema „Gesundheitliche Chancengleichheit“ bearbeitet worden. Bei einer Fachtagung sei die Gesundheitsregion plus dem bundesweiten Partnerprozess „Gesundheit für alle“ beigetreten. Sie stellte die vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erstellte Dokumentationsbroschüre vor, die auf der Homepage der Gesundheitsregion plus verfügbar ist.
Im Bereich der Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung war das PflegeNetz Landkreis Miltenberg wieder sehr aktiv. So gab es zwei Netzwerktreffen, darüber hinaus einen mit über 280 Pflegekräften sehr gut besuchten zweiten Pflegetalk mit der Schweizer Ordensfrau Schwester Liliane Juchli und den Start des Schulkonzepts „Wakamatu“ an den Realschulen in Elsenfeld und Obernburg.