Das Gremium nahm hierfür zunächst gemeinsam die Schnittstellen in der Versorgung zwischen den verschiedenen Beteiligten unter die Lupe und stellte dabei fest, dass es eine Vielzahl an Schnittstellen gibt, die nur eine nach der anderen angegangen, bearbeitet und gelöst werden können. Um hier weiter- und voranzukommen, wird sich die Arbeitsgruppe das nächste Mal Mitte Juli in der Helios Klinik in Erlenbach treffen. Dort sollen dann u.a. das geplante Patientenportal der Klinik vorgestellt werden, ein unabhängiger IT-Experte über Lösungsmöglichkeiten in der digitalen Vernetzung im Gesundheitswesen referieren und die Krankenkassen die Möglichkeit haben, ihre integrierten Versorgungsverträge darzustellen.
Außerdem tauschten sich die Mitglieder auch wieder über den aktuellen Stand der haus- und kinderärztlichen Versorgung sowie des ärztlichen Bereitschaftsdienstes im Landkreis Miltenberg aus.
Nach dem aktuellen Versorgungsatlas der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns gibt es derzeit im Landkreis insgesamt 6,5 freie Hausarztsitze, die von Hausärztinnen und Hausärzten besetzt werden können.
Im Zusammenhang damit wurde auch über derzeit zum Teil auftretende Schwierigkeiten bei der hausärztlichen Betreuung von Pflegebedürftigen während geplanter Kurzzeitpflegeaufenthalte in Pflegeheimen gesprochen, für die allerdings noch nach einer Lösung gesucht werden muss.
Die unzureichende kinderärztlichen Versorgung im Landkreis stellt für die Eltern und die Gesundheitsregion plus weiterhin ein ganz wichtiges und dringend verbesserungsbedürftiges Thema dar. Mit den gegenwärtig zugelassenen 6,5 Kinderarztsitzen sind die Familien im Landkreis nach wie vor nicht ausreichend versorgt und erhalten auch durch die telefonische Kinderarzt-Hotline keinen oder nur sehr schwer einen Kinderarzttermin. Das Gremium erhofft sich eine Verbesserung der Lage nun mit der vom Gemeinsamen Bundesausschuss bis zum 01. Juli 2019 vorzulegenden neuen Bedarfsplanungsrichtlinie.
In den geplanten kinderärztlichen Bereitschaftsdienst für die Region ist aktuellen Informationen zufolge zwischenzeitlich Bewegung gekommen. Hier lägen nun verschiedene Modelle auf dem Tisch, die jetzt zwischen den beteiligten und zuständigen Akteuren besprochen werden müssten.
Zum Bereitschaftsdienst gab es keine neuen Informationen. Hier wird der nächtliche Fahrdienst mit einem Fahrzeug und einer Ärztin / einem Arzt in der Bereitschaftsdienstregion Aschaffenburg – Miltenberg – Main-Spessart und eine mögliche Verschiebung zu Lasten des Rettungsdienstes weiterhin beobachtet.
Schließlich beschäftigte sich die Arbeitsgruppe noch mit dem Ausbau der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV), um die völlig überbeanspruchte spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) mit Wartezeiten bis zu mehreren Wochen zu entlasten. Hier erklärten sich sowohl das Ärztenetz als auch die AOK Aschaffenburg bereit, weitere Abklärung zu betreiben und nach Umsetzungsmöglichkeiten zu suchen.
Als neues Mitglied in der Gesundheitsregion plus wurde Mark Weigandt, neuer Geschäftsführer des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Bayerischer Untermain, begrüßt und in diesem Zusammenhang seinem Vorgänger, Dr. Meinhard Gruber, für seine bisherige Mitarbeit gedankt.