25.09.2019 Die Gesundheitsregion plus Miltenberg hat in den letzten fünf Jahren bereits viel erreicht, aber auch in den nächsten Jahren ist noch viel zu tun. Das ließ sich in der zehnten Sitzung des Gesundheitsforums den Worten von Landrat Jens Marco Scherf und der Leiterin der Geschäftsstelle, Lena Ullrich, entnehmen.
Aus Anlass der zehnten Sitzung am Mittwochabend im Landratsamt und dem Ende der ersten Förderperiode ließ es sich Landrat Jens Marco Scherf nicht nehmen, sich beim ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, für seinen besonderen Einsatz und sein herausragendes Engagement für die Gesundheitsregion plus zu bedanken. Zöller habe sich während seiner jahrzehntelangen politischen Tätigkeit auf Bundesebene sehr um Gesundheitswesen und Pflege verdient gemacht und die Gründung der Gesundheitsregion plus tatkräftig unterstützt, so Scherf. Zöller habe ihn, Scherf, als Berater in Gesundheitsfragen begleitet und dabei seine reichhaltige Erfahrung in die Arbeit der Gesundheitsregion plus eingebracht. Leider habe Zöller im Frühjahr 2018 aus gesundheitlichen Gründen alle Ämter auf Landkreisebene und die Mitarbeit in der Gesundheitsregion plus aufgeben müssen.
Den Fortschrittsbericht, den die Gesundheitsregion plus halbjährlich vorlegen muss, trug Lena Ullrich vor. Viele Projekte, die seit längerem laufen – Kinderarztversorgung, Geburtshilfe, Konzept „Main.Landarzt“, „Gesundheitliche Chancengleichheit im Landkreis“, Förderung der betrieblichen Gesundheitsförderung, die Zusammenarbeit im PflegeNetz – spiegelten sich darin wider.
Neu dazugekommen ist etwa in der Arbeitsgruppe Gesundheitsversorgung die Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege, aber auch die Heilmittelerbringer als neueste Arbeitsgruppe haben Fahrt aufgenommen. Erfreuliches berichtete Ullrich vom Hausarztgewinnungskonzept „Main.Landarzt“. Die Internetseite www.main-landarzt.de werde rege genutzt, die Werbung in Gymnasien durch Hausärzte laufe und eine neue Broschüre sei in Arbeit, ebenso eine neue Broschüre des Weiterbildungsverbunds. Der Zusammenschluss der Heilmittelerbringer in einer Arbeitsgruppe sei einmalig, freute sich deren Leiter Uwe Eisner. Dem Fachkräftemangel werde man mit dem Auftritt auf Ausbildungsmessen entgegentreten. Für die Arbeitsgruppe Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung ging Beate Höltermann auf das Projekt WAKAMATU ein, in dem Realschülerinnen und Realschüler von drei Schulen spielerisch und praktisch an das Berufsbild Pflege herangeführt würden. Dabei seien stets Auszubildende dabei, die aus ihrem Berufsleben plaudern. Zu den Realschulen Elsenfeld, Obernburg und Miltenberg würde man im nächsten Jahr gerne die Realschule Amorbach dazu nehmen, wünschte sich Höltermann.
Was in den vergangenen fünf Jahren insgesamt geleistet wurde, trug Lena Ullrich in einem ausführlichen Rückblick vor (siehe weiteren Bericht).
Als „starkes Signal“ bezeichnete Landrat Jens Marco Scherf den einstimmigen Beschluss des Kreistags zur Weiterführung der Gesundheitsregion plus– ohne Kopplung an staatliche Förderung. Die Gesundheitsregion könne also weiterarbeiten, sagte Scherf. Da der Landtag finanzielle Mittel für die Gesundheitsregionen bereitgestellt habe, warte man auf die Veröffentlichung der Förderrichtlinien. Sobald diese vorlägen, werde man einen Förderantrag stellen, kündigte er an und zeigte sich zuversichtlich, zum Zug zu kommen.
Dass der Gesundheitsregion plus die Arbeit nicht ausgehen wird, zeigte Lena Ullrich. So seien folgende Themen in Bearbeitung und Umsetzung: „Integrierte Versorgung“ (digitale Vernetzung im Gesundheitswesen und in der Pflege), Aufbau integrierter Präventionsketten im Rahmen der gesundheitlichen Chancengleichheit im Landkreis, Auf- und Ausbau der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung, die Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung, die Fortsetzung von „Main.Landarzt“, der kommunale Partnerprozess „Gesundheit für alle“ sowie die Weiterentwicklung des PflegeNetz mit jährlichen Pflegetalks.
Weiter stünden an die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung durch wohnortnahe Apotheken, die Sicherstellung von Rettungsdienst und Notfallversorgung auch in abgelegenen Gemeinden, die Sicherstellung eines ausreichenden Reha-Angebotes, die Schaffung gesunder Lebenswelten in Gemeinschaftseinrichtungen sowie die Senioren-, Frauen- und Männergesundheit.
Dauerhaft wichtig geworden sind Ullrich zufolge Erhalt und Pflege des Gesundheitsnetzwerkes, die Förderung der Zusammenarbeit der Akteure im Gesundheitswesen, die regelmäßige Überwachung / Verbesserung der Gesundheitsversorgung, die Verbesserung präventiver und gesundheitsförderlicher Strukturen einschl. der gesundheitlichen Chancengleichheit sowie die Gewinnung von Fachkräften für den Gesundheits- und Pflegebereich.
Den danach folgenden Umsetzungsplan für das kommende Jahr 2020 verabschiedete das Gesundheitsforum einstimmig.
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